
Der Roman spielt an keinem eindeutig identifizierbaren Ort, doch gemäß kommentierenden Angaben der Autorin hat das »Haus aus Stein« ein berüchtigtes Gefängnis in Istanbul zur Vorlage. Gemäß der Romanvorlage kreist das Drama um zwei Hauptpersonen: den verrückten Mann A, der schon als Kind Bekanntschaft mit dem »Haus aus Stein« gemacht hat, und eine namenlose Frau: in viele Ichs gespalten, will sie die Geschichte von A erzählen und zu ihrer eigenen machen. Eine Beziehung, die vor allem in dieser Projektion besteht, begleitet von der schmerzvollen Erfahrung, dass sich die Worte zunehmend auflösen. Eine Geschichte, die im enigmatischen Zwischenbereich zwischen Leben und Tod angesiedelt ist: »Als sei der Tod ein allzu dramatisches Ende, ein literarischer Kunstgriff, allein für mich reserviert.«, wie die Frau kommentiert. Aslı Erdoğan kreiert eine metaphernreiche Welt voller Gegensätze: den verrückten Mann und einen Engel, gefolterte Kinder und heilige Chöre, Schreien und Lachen, Stein und Wind.
Aslı Erdoğans Poesie – von den Gesprächen mit den Toten und dem Wind bis hin zu den »Gesängen« der toten Kinder des Hauses aus Stein – ist eine »verstummte Partitur«. Jenseits jeder illustrativen Attitude wird »Musik« – von komplexen Geräuschscollagen, von der Polyphonie geflüsterter und schreiender Stimmen bis hin zum Einsatz von Musikinstrumenten – eine wesentliche Rolle für die wirkungsvolle Transponierung von Aslı Erdoğans Poem auf die Bühne spielen.
Ein Projekt von Cocon – Verein zur Entwicklung und Umsetzung von Kunstprojekten in Kooperation mit Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz.
Mit Förderungen von:
Bundeskanzleramt Sektion II / Abteilung 7
Land Steiermark / Abteilung 9
Land Steiermark / Abteilung 6
Stadt Graz (Kulturabteilung)
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Weitere Kooperationspartner*innen:
Steirische Gesellschaft für Kulturpolitik
Kulturvermittlung Steiermark